Danke Sara Klinke! Endlich mal wieder ein Artikel zum Tempelhofer Feld, bei dem einem das Frühstücksbrötchen nicht im Hals stecken bleibt, wie am Wochenende bei dem taz-Artikel von Thomas Knorr-Siedow und Michael Lafond. Da war von “gutes Beispiel für selbst organisiertes Handeln” die Rede und von “Partizipation der Nutzenden und der Nachbarn”. Nur das Parade-Beispiel für Partizipation, nämlich das Volksbegehren wurde in keiner Zeile erwähnt. Warum eigentlich nicht?
Anders das Abendblatt: Unter der Überschrift “Ex-Flughafen spaltet die Gemüter” vermittelt die Autorin einen Überblick über die Nutzer und Handelnden auf dem Feld. Wie strategisch die Möchte-Gern-Feldbebauer vorgehen, hat sie begriffen. Sie erklärt, dass “zeitgleich zum Antrag auf Volksbegehren” die Grün Berlin GmbH und die Tempelhof Projekt GmbH den ‘Nutzerbeirat Parklandschaft‘ gegründet” haben. “Watson, ich kombiniere.” werden die Sherlock Holmes Fans unter Ihnen denken, denn hier wird Bürgerbeteiligung simuliert, deren Ergebnisse in kein demokratisch transparentes Verfahren münden.
Der Artikel schließt mit den Worten “Nutzerbeirat hin oder her, die Bürgerinitiative 100 Prozent Tempelhofer Feld will das Volksbegehren.” und weist auf die Auftakt Demonstration am 15. September hin.
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Das Abendblatt steht zum Download, der Artikel “Ex-Flughafen spaltet die Gemüter / Volksbegehren steht in den Startlöchern – Nutzerbeirat gründet sich zeitgleich” von Sara Klinke, erschienen am 31.8.2013, steht auf Seite 3
www.abendblatt-berlin.de/fileadmin/pdf_archiv/KW_35/Tempelhof_vom_31.08.2013.pdf
Antje Kapek (Grüne) reichte am 26.6.2013 folgende Anfrage zum Nutzerbeirat ein:
Drucksache 17/12 362, Deckmantel “Nutzerbeirat Parklandschaft Tempelhofer Freiheit”: Nicht mehr als Hinterzimmerbeteiligung?
Christian Gaebler (SPD) von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt antwortete am 16.7.2013. Das Dokument steht hier zum Download:
www.stiftung-naturschutz.de/fileadmin/img/pdf/Kleine_Anfragen/ka17-12362.pdf
Der oben erwähnte taz-Artikel von Thomas Knorr-Siedow und Michael Lafond “Städtisches Raumlabor / Das Gelände des ehemaligen Flughafens bietet ein gutes Beispiel für selbst organisiertes Handeln. Künftig könnte hier bezahlbarer Wohnraum entstehen” stand in der Wochenendausgabe der taz vom 31.8./1.9.2013 auf Seite 45 und wurde am 2.9.2013 Online veröffentlich, siehe Link hier drunter. – Immerhin waren die beiden so ehrlich zu schreiben, dass nur dreißig Prozent der Wohnungen bezahlbar sein sollen.
www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=sp&dig=2013%2F08%2F31%2Fa0225&cHash=6f60850d929a79c04d67dbc416624849
Foto: Dario Gnasimbe Gerholdt